Die Planung von Anlässen gestalten sich seit Monaten sehr schwierig und häufig mussten die Verantwortlichen auf virtuelle Anlässe ausweichen. Der Entscheid des Vorstandes war richtig, den Anlass vor Ort in Egerkingen durchzuführen. Die geladenen Gäste kamen gerne und waren in bester Stimmung. Man freute sich auf das Rahmenprogramm und das gemeinsame Abendessen mit Branchenkollegen bei Hamburgern, Getränken und Glacé à discrétion, unter besten Wetterbedingungen.
Nach zwei Fachreferaten von Build-Brain GmbH und RMB Engineering AG und zum Thema Building Information Modelling BIM übergab Claudio Müller als Vorsitzender der Bildungskommission den anwesenden Lehrabsolventen ein kleines Geschenk und hiess sie offiziell in der «Kältefamilie» willkommen. Es folgten aktuelle Informationen aus den drei SVK-Kommissionen Bildung, Technik und Marketing und ein kurzer Ausblick auf geplante Veranstaltungen. Das Schlusswort des Präsidenten Kurt Goetz wurde abrupt von «Magic Dänu» unterbrochen, welcher die Besucher mit erstaunlichen Zaubertricks überraschte.
Bauplanung und -Ausführung mit BIM
Building Information Modeling (BIM) ist die Grundlage für die digitale Transformation in der Architektur, im Ingenieur- und im Bauwesen (AEC). Als führender Anbieter von BIM-Lösungen ermöglicht die Build-Brain GmbH bessere Arbeitsmethoden und optimierte Ergebnisse für die Gebäudetechnik. Ralf Balgar, Gründer der Firma, erzählte dem Auditorium seine Erfahrungen.
Die Planung erfolgt in den verschiedenen Gewerken, durch den jeweiligen Planer und jeweils in der eigenen Software. Jeder hat seine spezifischen Einstellungen und Standards. Damit die Modelle koordiniert werden können, müssen sie in ein einheitliches Format reduziert werden, um dann in separaten Tools wieder zusammengeführt werden zu können. Projekte sind als Produktionssystem zu sehen, welche ganzheitlich gefertigt werden. Das System kann nur optimal gestaltet werden, wenn die Ziele klar sind und auch die Bedürfnisse des Kunden effektiv lösen. Daher braucht es am Projektanfang eine umfassende Umfeldanalyse, empfiehlt Ralf Balgar. Die erhöhte Komplexität führt dazu, dass sich Störungen in Zukunft häufen werden. Diese können nur mittels Anpassungsfähigkeit der Beteiligten absorbiert werden. Durch die Beschleunigung der technologischen Entwicklung, muss die Dauer für die Realisierung eines Projekts ebenfalls stark beschleunigt werden, denn Chancen warten nicht und müssen zeitnah genutzt werden. «Es geht schliesslich darum, das Richtige richtig zu machen», schloss Balgar seinen Vortrag ab.
Das Risiko von Fehlern minimieren
Beim zweiten Referat beschrieben Michael Schmid und Conradin Volkmer von RMB Engineering AG, ihre Erfahrungen aus der Praxis. BIM ist keine klar umrissene Tätigkeit, erklärte Michael Schmid, sondern vielmehr eine Sammlung von Tools und Massnahmen welche dazu eingesetzt werden, effizienter zusammenzuarbeiten sowie die Komplexität und das Risiko von Fehlern zu reduzieren.
Der Einsatz von BIM ermöglicht eine bessere Planung und Koordination. Eine Kontrolle von Kollisionen bei vorhandenen Aussparungen ist viel einfacher überprüfbar unter Anwendung von Modelcheckern, wie beispielsweise Solibri. Die Planungsphasen sind hingegen zeitlich verschoben und Planänderungen werden tendenziell aufwendiger. Vorteile sieht Conradin Volkmer in den durch BIM ermöglichten automatisierten Prozessen. Weiter entstehen Grundlagen für zukünftige Projekte wie Umbauten oder Mieterausbauten. Einmalige Informationseingabe (Auslegung, Schema, Grundriss, LV, Betriebsmittelliste) und arbeiten auf gemeinsamer Basis (Modell), wobei Herstellerangaben direkt übernommen werden können.