Am spannenden Wettkampf selber hat Sympathieträger Christian Stucki den Titel des Schwingerkönigs gewonnen. 56 000 Fans jubelten in der ausverkauften Arena des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests 2019 in Zug, als sich Chrigu zum neuen Schwingerkönig küren liess. Ein tolles Fest war zu Ende gegangen.
Imposant war das, was die Teilnehmer des En-Visite-Events der Vereinigung Schweizerischer Sanitär- und Heizungsfachleute (VSSH) – im Touristenzügli unterwegs – auf dem Wettkampfplatz vor dem Grossevent sehen durften. Für die Riesenveranstaltung in Zug – zum dritten Mal seit der Gründung des Eidgenössischen Schwingerverbands vor über 120 Jahren fand das Eidgenössische nach 1943 und 1961 wieder im Zugerland statt – wurde die grösste je temporär in der Schweiz erstellte Arena für 56 000 Zuschauer gebaut. Es handelt sich bei dieser Tribüne sogar um die grösste mobile Tribüne der Welt, wie die Baustellenführerin Irene Iten an der Visite auf dem über 70 Hektaren grossen Festgelände erklärte: Die Arena besteht aus 300 000 Einzelteilen, misst 280 m im Durchmesser, 850 m im Umfang und ist rund 18 Meter hoch. Die sechseckige Innenfläche umfasst sieben Sägemehlringe (Durchmesser 14 m). Teile davon werden nach dem Event gleich in Regionen in Asien wie Thailand oder die Philippinen verschickt. Der Aufbau durch die Armee und die Firma Nüssli dauerte 10 Wochen, der Abbau dauert 3 Wochen. Der Schwingplatz selber umfasste 15 000 m2.
Hälfte des Umsatzes für die Region
Überzeugend verdeutlichte die Baustellenführerin den Riesenaufwand, der für das Fest betrieben wird: Man rechnet mit einem Umsatz von 136 Mio. Franken, die Hälfte davon kommt immerhin der Region zugute. Überwältigend für die Besucher war auch der Anblick der für die Schwinger bereitgestellten Preise im Gabentempel; da gab es alles, was das Herz begehrt. Neben Siegermuni Kolin standen drei Pferde, ein Fohlen, fünf Rinder, Treicheln, Glocken, Truhen, Stabellen und viele, viele Gebrauchsgegenstände im Wert von rund 1 Million Franken im Gabentempel für die Schwinger bereit. «Diesmal wurde die Zeit beschränkt, die die Schwinger im Gabentempel sein dürfen» sagte Iten lachend. «Sonst kommen die aus dem Schlaraffenland gar nicht mehr heraus und schlafen dort.» Ziemlich traurig schaute Muni Kolin die Besucher an. Zum Glück gab der neue Schwingerkönig Chrigu Stucki das Tier, das offenbar sehr anhänglich ist und daher wieder zum Besitzer in den Stall zurück darf, nach dem Schlussgang zurück.
Am Eidgenössischen 2019 in Zug haben 276 Schwinger teilgenommen. Vertreten waren der Bernisch-Kantonale Schwingerverband mit 58 Schwingern, der Innerschweizer Schwingerverband mit 85 Schwingern, der Nordostschweizerische Schwingerverband mit 65 Schwingern, der Nordwestschweizerische Schwingerverband mit 30 Schwingern und der Südwestschweizerische Schwingerverband mit 30 Schwingern. Daneben nahmen 6 Auslandschwinger am Wettkampf teil.
Logistische Parforceleistung
Das neu geschaffene Dorf auf dem Festplatz brauchte eine umfassende Logistik. Das leibliche Wohl der Gäste stellten während des gesamten ESAF zahlreiche Verpflegungs- und Grillstände, die Festzelte, das Königszelt, die Verbandszelte und die Gabenbeiz sicher. «Sie alle sorgen mit einem breit gefächerten Angebot für eine ‹authentische Verbindung zwischen Tradition und Moderne› und damit für vielfältige Gaumenfreuden», sagte Iten.
Die Planungsarbeiten Sanitär ...
... durch die Niedermann AG für das ESAF dauerten dreieinhalb Jahre. Die Installationsarbeiten (Aufbau der Trink- und Abwasserinstallationen) wurden durch eine ARGE Sanitär mit sechs beteiligten Sanitärfirmen (Jul. Weinberger AG, Tobias Hürlimann AG, Steinmann AG, Gebr. Baur AG, Scherer und Beck AG) unter der Leitung von Niedermann ausgeführt. Die benötigte Trinkwassermenge, durch die WWZ AG geliefert, betrug für die 3 Tage 25 Mio. Liter (25 000 m3) und somit zweimal so viel wie an einem normalen Wochenende. Insgesamt waren 90 Container im Einsatz. Aufgestellt wurden 650 Toiletten, 950 Urinale, 420 Waschtische, 120 Duschen und 280 Toi Tois. Verlegt wurden 2000 m Trinkwasserleitungen sowie über 1800 m Abwasser- und Pumpendruckleitungen, vergraben wurden 8 Abwassertanks mit 2000 Litern Inhalt. 30 Abwasserpumpen förderten das gesamte Abwasser in die Kanalisation. Das Budget Sanitär für den Grossanlass betrug über 1,2 Mio. Franken.
Weitere Informationen:
vssh.ch
esafzug.ch