Gebäudeautomation

Was ist Gebäudeautomation?

Die Gebäudeautomation (GA) dient der selbsttätigen Überwachung, Steuerung, Regelung und Optimierung gebäudetechnischer Systeme und Geräte. Sie gewährleistet die Vernetzung und Kommunikation von Aktoren, Sensoren, Bedienelementen, Verbrauchern und technischen Systemen. Damit ist die Gebäudeautomation ein zentraler Bestandteil für Building Information Modeling (BIM), den technischen Betrieb und das Facility-Management von Gebäuden.

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Quelle:Getty Images.

Bodymassindex

Der Ingenieur oder die Architektin wird nach Massgabe der Baukosten honoriert. Je teurer er oder sie baut, desto besser ist das erzielte Honorar. So war es und so ist es auch nach mehreren Revisionen der LHO in der Schweiz bis 2020 und bis 2009 in Deutschland. Aber warum ist das so?

Zuerst müssen wir bezüglich dieses Themas etwas in die Zeit vor den 1970er-Jahren zurückblenden. Damals bildete die Funktion aus der dritten Wurzel der Baukosten zusammen mit zwei Korrekturfaktoren ein recht gutes Abbild der Leistungen des Architekten wie auch des Ingenieurs.

So war das Bauen bis in die 1970er-Jahre relativ einfach; Bauen war damals die Domäne der Architekten und Bauingenieurinnen. Dagegen dominiert und beeinflusst heute die Gebäudetechnik die Architektur immer stärker. Dazu zählen auch die Dach- und Fassadenkonstruktionen in denen Photovoltaik, Beschattung und bauphysikalische Aspekte integriert werden. Neue Fachbereiche entstehen und damit auch Schnittstellen oder besser Nahtstellen, die sorgfältig geplant sein sollen. Die Zulieferindustrie bietet laufend neue Techniken, die gelernt, verarbeitet und angewendet werden sollen, damit die geplanten Gebäude behaglich, trendy, energieeffizient, ausdrucksvoll, funktional, kostengünstig, veränderbar und rückbaubar werden.

Auch die Organisation hat sich stark verändert. Der Trend hin zu integrativen Strukturen mit Generalunternehmen, dann Totalunternehmer und Generalplaner hat seit den 1980er-Jahren stark zugenommen. In den letzten 15 Jahren hat die Digitalisierung die Planung verändert und wird sie weiter noch stark verändern. Das ist nicht nur rationeller, sondern bringt handfeste Mehrwerte für den Bauherrn.

Die Kunden erwarten zurecht Präzision, Sicherheit, Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Korrektheit der Planung, da diese die Investitionssicherheit gewährleisten.

Lenkungsfunktion

In all dem Wandel ist die Honorarformel mit ein paar kosmetischen Anpassungen erhalten geblieben. Warum ist das so? Bildet eine einfache leicht degressive Funktion aus der Bausumme und Korrekturfaktoren multipliziert mit einem Schwierigkeitsfaktor und einem Umbauzuschlag tatsächlich die Realität ab? Mit Nichten. Komplexität, Anzahl der Nahtstellenbearbeitung, Kreativität in der Lösungsfindung, Differenziertheit in der Beurteilung der Lösungen und Stringenz in der Ausführung und Gründlichkeit in der Schlussdokumentation lassen sich doch nicht pauschal mit einem Schwierigkeitsfaktor abbilden. Die Folge ist, dass der Schwierigkeitsfaktor zum Justieren des Marktpreises genutzt wird, genau wie der Umbauzuschlag. Hat die Funktion wenigstens eine nützliche Lenkungsfunktion? Ja, das hat sie. Es kommt aber auf den Standpunkt an. Dazu weiter unten mehr.

Das klingt irgendwie wie Body-Mass-Index-Rechnen: Alle stehen am Morgen auf die Waage, messen die Körpergrösse und rechnen aus, ob sie potenziell gesund leben. Tut man das regelmässig und konsequent, lebt man mindestens bezüglich des Körpergewichts gesund. Aber nicht einmal das stimmt. Viele gesundheitsrelevante Faktoren wie Alter, Fettverteilung, Körperbau und Muskelmasse bleiben unberücksichtigt. Dass der BMI wissenschaftlich nicht korrekt ist, wissen auch Nichtfachleute. Aber warum halten sich solche Formeln so beständig gegen jedes bessere Wissen? Sowohl die Honorarformel wie auch der BMI sind einfach zu berechnen. Und irgendwie stimmen sie ja schon: Viele sind einfach durchschnittlich gesund. Die Konkursquote der Ingenieur- und Architekturbüros ist einerseits nicht auffällig hoch und andererseits sind auch die Margen im Allgemeinen nicht üppig.

Energieeffizienz

Die Honorarformel berücksichtigt nur einen einzigen Faktor, nämlich die Bausumme, alles andere sind nur Korrekturfaktoren und Justierungen. Sie kommt aus einer Zeit, in der ein strenges Kartell galt: Absprache war üblich, Honorarverhandlungen verpönt. Marktpreis galt nur für die Handwerker. Mit einem solch antiquirierten eindimensionalen Instrument hat die Branche allen Ernstes eine Marktleistung abbilden wollen, die auch Differenzierung zulassen soll. Auf (erneuten) Druck der Wettbewerbskommission hat der SIA das bausummenabhängige Berechnungsmodell in der SIA LHO gestrichen.

Aus Sicht des Anbieters einer Leistung rechne ich doch nicht mit Kosten, sondern mit einem Marktwert. Der Marktwert ist dabei der Gegenwert der Leistung gemessen an den Mitbewerbern. Der Marktwert einer akribischen Nahtstellenbearbeitung, Kreativität in der Lösungsfindung, Differenziertheit in der Beurteilung der Lösungen, Stringenz in der Ausführung und Gründlichkeit in der Schlussdokumentation lassen sich so nicht abbilden. Und aktuell ganz wichtig: Die Energieeffizienz der Konzepte (nicht Materialwahl) wird nicht einbezogen.

Aus Kundensicht hat die Bausummenabhängigkeit eine völlig falsche Lenkwirkung. Die Honorarformel begünstigt die oft unbewusste Preistreiberei und bestraft die aufwendige Suche nach kostengünstigen und nutzenorientierten Lösungen. Scharfe Honorarkonkurrenzen begünstigen diesen Effekt zusätzlich.

Neu denken

Erst einmal stellt sich die Frage, ob es überhaupt einen Preiswettbewerb braucht. Oder anders gefragt. Was erspart sich der Bauherr mit einem Preiswettbewerb? Wenig, der Honoraranteil ist zugering, gemessen an den gesamten Investitionen und Betriebskosten. Aber ganz ohne Wettbewerb geht es auch nicht. Es gibt aber auch andere Wettbewerbsformen, die sich am Ergebnis orientieren:

  • Energieeffizienz
  • Unterbieten von standardisierten Kennzahlen Kreislaufwirksamkeit
  • Verwendung von Recyclingprodukten
  • Upcycling, Reuse, geplanter Verwertung neuer Komponenten
  • Funktionalität: Systemfunktionalität (Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit, Langlebigkeit, Erneuerbarkeit der Systeme, Sicherheit der Systeme)

 

Dazu vereinbart man einen Stundensatz, Etappenziele, erstellt Meilensteinberichte und die Rechnung mit den detailliert ausgewiesenen Aufwandstunden. Wo ist da der Wettbewerb? Die versprochenen Ziele müssen eingehalten werden, sonst gibt's Malus.

Bis das Projekt steht, braucht es wenig Schranken bezüglich Stundenaufwand, Arbeitsformen etc. In dieser Phase sind die kreativen Köpfe gefragt, die haupt-sächlich intrinsisch motiviert sind, die beste Leistung zu bringen. Es sind alte Hasen und junge Rehe mit kreativen Ideen gemeinsam mit Leuten am Werk, die Termine und Kosten im interdisziplinären Team gut verwalten können. Generalisten und Spezialistinnen sollen gleichwohl vertreten sein. Und das Blatt ist leer, wenn sie beginnen.

Was hier notiert wird, stellt kein Konzept dar, sondern ist ein Denkanstoss eines älteren erfahrenen Ingenieurs, der hin und wieder die Freiheit, die Chance und die Pflicht hat, so oder ähnlich zu arbeiten. Vielleicht liegt er falsch. Vielleicht. ■

Welche Aufgaben erfüllt die Gebäudeautomation?

Durch die Interoperabilität der Gebäudesysteme können zum Beispiel gewerkeübergreifende Abläufe in Szenen zusammengefasst werden. Die GA erhöht den Komfort sowie die Sicherheit, steigert die Energieeffizienz und hilft, Kosten zu sparen (Smart Building).

Als Kommunikationsnetzwerke dienen standardisierte Feldbussysteme. Die gängigsten Protokolle sind drahtgebunden wie BACnet, KNX, LON oder DALI. Es haben sich auch Misch- und Funkbussysteme etabliert, die eine einfache Nachrüstbarkeit bieten, im Gegensatz zu den drahtgebundenen aber oftmals keine Schnittstellen zur Gebäudeleitebene (GLT) besitzen und sich daher eher zum Einsatz in Wohngebäuden (Smart Home) eignen. Neuste Entwicklungen in der GA ist die Integration cloud- und IoT (Internet of Things)-fähiger Lösungen über Ethernet.