E-Mobilität

(Bild: GettyImages)

Das Elektromodell von BMW erzeugt eine Höchstleistung von 210 kW/286 PS. (Bilder: zVg)

Bei Citroën heisst das elektrische Modell ë-C4.

Lexus spielt mit dem Modell UX 300e seine Karte aus.

Das erste vollelektrische Modell von Mazda heisst MX-3.

Mercedes neustes elektrisches Modell heisst EQA.

Der neue Opel Mokka zeigt mit dem Opel-Vizor die Zukunft der Marke auf.

Der Polestar 2 hat eine Reichweite von 470 Kilometern.

Elektroautos geben Gas

Der Markt für Elektroautos wächst, alternative Antriebe sind immer begehrter. Aber welche Marke bietet welches Modell in welchen Kategorien an, wie lange hält ein Akku und wie sieht es mit der Ladeinfrastruktur aus?

Während im Jahr 2020 in der Schweiz bei den Neuimmatrikulationen von Fahrzeugen aufgrund des Coronavirus ein historisches Minus von 17,8 Prozent verzeichnet werden musste, stieg gemäss dem Bundesamt für Statistik (BFS) die Anzahl Inverkehrsetzungen von Hybrid- und Elektroautos erneut an (+78,9 % bzw. +49,8 %). Werden die Elektro- und die aufladbaren Hybridautos («Plug-in-Hybride») zusammengezählt, wurden 2020 insgesamt 34 204 sogenannte «Steckerfahrzeuge» neu in Verkehr gesetzt, was einem Anteil von 14,3 % an allen neuen Personenwagen entspricht. Damit konnte der Zielwert von 15 % aus der «Roadmap Elektromobilität 2022» (die unter Federführung des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation erarbeitet und 2018 publiziert worden war) bereits im Jahr 2020 nahezu erreicht werden. Bundesrätin Viola Amherd machte auch klar, welche Bedeutung Elektrofahrzeuge in der Schweiz haben. So verfügte sie, dass bei der Beschaffung von Fahrzeugen für den Bund nur noch elektrische infrage kommen.

Vor- und Nachteile

Der Wirkungsgrad bei Elektromotoren ist besser und die Unterhaltskosten geringer als bei den Verbrennern, da viele Teile wie etwa Schaltgetriebe, Oelwechsel oder neue Zahnriemen wegfallen. Beim Bremsen können E-Autos ausserdem rekuperieren und so Energie erzeugen und die Batterie laden. Meistens sind auch Versicherungsprämien und Steuerabgaben günstiger. Demgegenüber gibt es auch Nachteile. Da wäre vor allem die Reichweite zu nennen, die sich u.a. durch das Benützen der Klimaanlage verringert. Wenn man dann die Batterie wieder laden muss, gilt es zuerst eine Ladestation zu finden, falls man dies nicht zu Hause an der Haushaltssteckdose oder an der Wallbox vornimmt und dann gilt es genügend Zeit einzuberechnen bis die Batterie geladen ist. Diese Akkus enthalten aber auch wertvolle Kobalt oder seltene Erden, die in ärmeren Ländern im grossen Stile abgebaut werden.

Akku und Reichweite

Das Herzstück eines E-Autos ist die Batterie und es ist wichtig, dass sie lange Energie liefert und nicht schon nach wenigen Kilometern schlapp macht. Laut TCS beträgt die Lebensdauer einer Batterie eines E-Fahrzeugs ca. 1000 bis 1500 Ladezyklen, was bei 300 Kilometern pro Ladung einer Lebensdauer von 300 000 bis 450 000 Kilometern entspricht. Gewisse Autohersteller gewähren zudem eine mehrjährige Garantie auf die Batterie oder bieten auch gleich ein Recycling der Batterien an. Ausserdem ist es ratsam, die Batterie nicht immer ganz vollzuladen oder ganz leer zu fahren. Bei der viel beachteten Reichweite ist zu beachten, dass die Unterschiede bei den E-Fahrzeugen gross sind. So kann mit einem Smart etwa 100 Kilometer, mit einem Hyundai Kona um die 400 Kilometer und mit einem Tesla S über 500 Kilometer gefahren werden. Die Reichweite ist aber auch stark von der Fahrweise sowie der Temperatur abhängig. So fressen Heizung oder Klima wie erwähnt auch gleich Energie, die sich auf die Reichweite auswirkt. Welche Hersteller in diesem Jahr mit elektrischen Modellen und welchen Reichweiten um die Kunden buhlen, lesen Sie im folgenden Überblick.

Vom Crossover über …

Da wäre einmal Mazdas erstes vollelektrisches Auto MX-30. Der zweitürige Crossover mit gegenläufig öffnenden Fond-Türen und deshalb vernünftigen Ein- und Aussteige-Möglichkeiten. Der Elektromotor des MX-30 verfügt über 107 kW (145 PS) und die Batterie bietet eine Kapazität von 35,5 kWh und soll laut WLTP-Zyklus eine Reichweite von 200 Kilometer erlauben. Tönt nach nicht allzu viel, aber wenn man als Pendler durchschnittlich nur gerade 48 Kilometer pro Tag zurücklegt, reicht dies allemal. Die unterflurig montierte Batterie ist direkt an die Karosseriestruktur angebunden, was die Gesamtsteifigkeit erhöhen und ein direktes Fahrverhalten sicherstellen soll. Über das Smartphone kann der Fahrzeugstatus wie der Reifendruck, die Ladezeit, der Ladezustand oder die Reichweite geprüft werden oder das Smartphone als Fernbedienung für die Klimaanlage, Aufladung oder Standortverifizierung benutzt werden. Der Preis liegt bei 37 000 Franken.

Der neue Opel Mokka zeigt mit dem Opel-Vizor die Zukunft der Marke auf, ist das erste Modell mit neugestaltetem Opel-Blitz sowie zentral ausgerichtetem Modellschriftzug am Heck und entführt den Fahrer mit dem Pure Panel im Innenraum in ein volldigitales Cockpit. So zählen Assistenzsysteme vom Frontkollisionswarner mit automatischer City-Gefahrenbremsung und Fussgängererkennung über Spurhalte-Assistent, Verkehrsschild- und Müdigkeitserkennung bis hin zum intelligenten Geschwindigkeitsregler und -begrenzer in jeder Variante zum Serienumfang. Der Elektromotor liefert maximal 100 kW (136 PS) Leistung und 260 Newtonmeter maximales Drehmoment bereits aus dem Stand. Mit der 50-kWh-Batterie lassen sich bis zu 324 Kilometer gemäss WLTP-Zyklus rein elektrisch zurücklegen. Im Alltag sind laut Opel bei normaler Fahrweise und mittleren Temperaturen im Schnitt wohl 250 Kilometer Reichweite üblich. Der neue Opel Mokka-e ist ab 36 200 Franken zu haben.

… Elektro-Pionier bis zum …

Bei Citroën heisst das elektrische Modell ë-C4 und erzielt eine Reichweite von 350 Kilometern. Der besonders energiegeladene Elektroantrieb bringt eine Leistung von 100 kW (136 PS) sowie aus dem Stand ein Drehmoment von 260 Nm. Er beschleunigt von 0 auf 100 km/h in 9,7 Sekunden im Sport-Modus. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 150 km/h. Die Hochvolt-Batterie (400 V Li-Ion) hat eine Kapazität von 50 kWh. Diese lässt sich an einer öffentlichen Ladestation (100 kW) in 30 Minuten zu 80 Prozent laden. Citroën gewährt auf die Batterie eine Garantie von acht Jahren oder 160 000 Kilometern für 70 Prozent ihrer Ladekapazität. Das Aufladen kann auch hier programmiert und der Ladevorgang kann ferngesteuert gestartet werden. So hat der Fahrer die Möglichkeit, das Fahrzeug beispielsweise nachts zu laden und von attraktiven Strom-Konditionen zu profitieren. Die Programmierung erfolgt über den Touchscreen im Innenraum oder die MyCitroën App. Der bedienungsfreundliche Ladeanschluss und das einfache Verstauen der Ladekabel dank doppeltem Kofferraumboden erleichtern den Ladevorgang. Das Modell ist ab 32 900 Franken erhältlich.

Seit der Einführung des RX 400h im Jahre 2005 war Lexus als ein Pionier der Elektrifizierung von Fahrzeugen bekannt und spielt heute mit dem Modell UX 300e seine Karte aus. Der Elektromotor des UX 300e ermöglicht eine gleichmässig starke Beschleunigung, und die unter dem Fahrzeugboden eingebaute kapazitätsstarke Batterie sichert einen tiefen Schwerpunkt und eine Reichweite von 315 km (WLTP). Mit dem Drive Mode Select des UX 300e lassen sich Beschleunigung und Verzögerung situationsgerecht steuern. Ein Gaspedaldruck, und das sofort einsetzende Drehmoment des Elektroantriebs bringt eine kraftvolle Beschleunigung. Mit den Lenkradwippen lässt sich die Verzögerung in vier Stufen der Energierückgewinnung wählen, bei gewohnt natürlichem Fahrgefühl. Die Batteriepakete sind mit einem Temperaturmanagement-System ausgerüstet, um die Funktion bei hohen wie tiefen Temperaturen sicherzustellen. Die Zuverlässigkeit wird durch mehrfache Monitoringsysteme gesichert, die die Aufladung regulieren und zum Beispiel ein Überladen verhindern. Das Modell UX 300e ist ab 49900 Franken erhältlich.

Bei Mercedes heisst das neuste elektrische Modell EQA, dessen smarte Assistenten den Fahrer unter anderem bei der Unfallvermeidung, der vorausschauenden und effizienten Betriebsstrategie unterstützen. Als enger Verwandter des GLA bringt er alle Eigenschaften dieses Fahrzeugs mit und kombiniert sie mit einem Elektroantrieb sowie einer Reichweite von 426 Kilometern (nach WLTP). Der EQA startet als EQA 250 (Stromverbrauch kombiniert: 15,7 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km)  mit 140 kW. Die doppelstöckige Lithium-Ionen-Batterie sitzt als strukturelles Element im Unterboden des Fahrzeugs und hat einen Energieinhalt von 66,5 kWh. Der EQA besitzt den für Mercedes-EQ typischen Black-Panel-Grill mit Zentralstern. Die serienmässige Wärmepumpe ist Bestandteil des ausgeklügelten Thermomanagements. Mit zahlreichen Details wie der Nutzung der Abwärme des elektrischen Antriebs ist das System auf hohe Effizienz und damit möglichst lange Reichweite ausgelegt. Der EQA ist ab 48 900 Franken erhältlich.

Beim Elektromodell von BMW erzeugt ein neu konzipierter Elektromotor der fünften BMW eDrive Generation Höchstleistungen von 210 kW/286 PS und ein maximales Drehmoment von 400 Nm. Die Beschleunigung liegt von null auf 100 km/h bei 6,8 Sekunden (zum Vergleich: BMW X3 30i: 6,4 Sekunden). Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 180 km/h (elektronisch limitiert). Das Konstruktionsprinzip einer stromerregten Synchronmaschine ermöglicht optimierte Kraftentfaltung und den Verzicht auf Rohstoffe aus dem Bereich der seltenen Erden. Eine individualisierbare Rekuperation ermöglicht Auswahl zwischen intensivem One-Pedal-Feeling mit umfassender Brems- und Schubenergie-Rückgewinnung in Fahrstufe B und adaptiver Rekuperation einschliesslich Segel-Funktion in der Fahrstufe D. Ansonsten bietet das Elektromodell von BMW das klassische BMW Fahrerlebnis und Effizienz durch Kraftübertragung auf die Hinterräder. Die Kombination aus niedrigem Stromverbrauch und hoher Ladeleistung ermöglicht Langstreckenfahrten mit hoher Durchschnittsgeschwindigkeit. Das Modell von BMW ist ab 77600 Franken erhältlich.

… bis zum Sportwagen

Der nach dem Polarstern benannte Elektro-Ableger von Volvo lancierte Ende 2020 mit dem Polestar 2 sein zweites Modell. Während der Polestar 1 ein Plug-in-Hybrid mit 650 PS für 165000 Franken ist, handelt es sich beim Polestar 2 um ein eher erschwingliches Elektroauto für 65 000 Franken mit sportlichen Ambitionen. Mit zweimal 150 kW (also insgesamt 408 PS) bietet er jede Menge Power und mit 470 Kilometer (WLTP) auch eine ordentliche Reichweite. Im Polestar 2 erinnert auch Einiges an Volvo, vom typischen Volvo-Lenkrad bis hin zur Gestaltung des Luftauslasses. Optisch ist das Cockpit gelungen, der Wagen hat ausserdem keinen Startknopf. Zum Wegfahren bewegt man einfach den Automatikhebel auf «D» und los geht's. Der Polestar setzt auch stark auf Optik mit seiner kantigen Charakteristik. Auf jeden Fall lassen sich die 408 PS und 660 Newtonmeter Drehmoment sehen und lassen einen Sprint in 4,7 Sekunden zu. Die Daten versprechen nicht zu viel, der Polestar 2 begeistert in Sachen Beschleunigung, und das bis zur Höchstgeschwindigkeit.