Die Siedlung Klee in Zürich-Affoltern gehört der Baugenossenschaft Hagenbrünneli (BGH) und der Gemeinnützigen Bau- und Mietergenossenschaft Zürich (GBMZ). Sie verfügt über eine grosse Tiefgarage mit einer Fläche von rund 6000 Quadratmetern. Die 287 Auto- sowie 42 Motorrad-Parkplätze werden von den Mieterinnen und Mietern beider Genossenschaften gemeinschaftlich genutzt.
Obwohl die Siedlung erst 2011 fertiggestellt wurde, entsprach ihre Beleuchtung in verschiedener Hinsicht nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Der Aufwand für den Unterhalt beispielsweise war sehr hoch: Die Hauswarte der Siedlung mussten alle zwei Wochen einen Kontrollgang machen. Dabei fanden sie fast immer einige Leuchtmittel, die nicht mehr funktionierten und ausgetauscht werden mussten. Die geringe Lebensdauer dieser Leuchtstoffröhren hängt damit zusammen, dass sie anfällig auf Kälte und nicht schaltfest sind.
Unnötige Dauerbeleuchtung
Die bestehenden Leuchtstoffröhren starteten zudem sehr langsam, erreichten ihre Leuchtstärke also erst nach einer gewissen Zeit. Die Ausleuchtung der Tiefgarage war aber ohnehin ungenügend: Anstelle der vorgeschriebenen 75 Lux betrug sie lediglich zwischen 20 bis 40 Lux.
Darüber hinaus war der Stromverbrauch der Leuchtstoffröhren sehr hoch, zumal sie auch nicht präzise gesteuert werden konnten. Die Tiefgarage konnte lediglich in grössere Sektoren unterteilt werden, in denen das Licht mit einer Minuterie geregelt wurde. Daher wurden auch Teile der Garage beleuchtet, die über Stunden gar nicht benutzt wurden.
Die Genossenschaften als Eigentümerinnen der Tiefgarage entschieden sich deshalb, die Beleuchtung komplett erneuern zu lassen. Dazu ersetzten Fachleute die bestehenden Leuchtstoffröhren durch LED-Röhren. Dabei handelt es sich streng genommen aber nicht um Röhren, sondern um Balkenleuchten mit mehreren in Serie geschalteten LEDs. Die Installation der Balkenleuchten verursachte nur einen geringen Aufwand, weil sie in den bestehenden Montagepunkten angebracht werden konnten.
Intelligentes Lichtsystem
Mit der Installation dieser LED-Balkenleuchten erhält die Tiefgarage eine Beleuchtungsanlage der neusten Generation. Die Master-Sensoren der einzelnen Leuchten sind über Bluetooth Mesh vernetzt und können so miteinander «kommunizieren». Dadurch lassen sich die LED-Leuchten individuell gruppieren und den Bedürfnissen der Nutzenden anpassen.
Das bedeutet konkret, dass nur jene einschalten, die auf dem Weg liegen, den jemand beim Betreten der Tiefgarage einschlägt. Statt einer Dauerbeleuchtung der Tiefgarage wird das Licht also an der Stelle und zu dem Zeitpunkt eingeschaltet, wo es auch benötigt wird. Die ungenutzten Sektoren der Garage sind allerdings nicht stockfinster, sondern bleiben durch ein Orientierungslicht schwach erleuchtet.
Zahlreiche Vorteile
Die neue Beleuchtung bietet zahlreiche Vorteile für die Eigentümerschaft und die Nutzenden. So sind die neuen Leuchten mit einer Ausleuchtung von 150 Lux deutlich heller als die vorher verbauten Leuchtstoffröhren (30 Lux). Die Ausleuchtung der Tiefgarage respektive des Sektors, in dem sich jemand bewegt, ist also wesentlich besser. Das macht den Aufenthalt in der Tiefgarage für die Bewohnerinnen und Bewohner der Siedlung Klee angenehmer und vermittelt ein erhöhtes Sicherheitsgefühl.
Der Stromverbrauch für die Beleuchtung der Garage reduziert sich durch die Sanierung um etwa 90 Prozent. Damit tragen die Baugenossenschaften zum Schutz der Umwelt bei und sparen zudem jährliche Kosten von ungefähr 11 000 Franken (BGH) und 6000 Franken (GMBZ). Die ökologischen und finanziellen Vorteile waren gemäss den Genossenschaften die wichtigsten Argumente für die Modernisierung der Beleuchtung.
Schnelle Amortisation
Apropos Finanzen: Die Sanierung ist für die zwei Baugenossenschaften unterschiedlich teuer, weil zum Siedlungsteil der BGH mehr Parkplätze gehören. Für sie kostet die neue Beleuchtung rund 53 000 Franken, für die GMBZ knapp 37 000 Franken. Da die Genossenschaften beim Förderprogramm «Salvaluce» mitmachten, erhielten sie Unterstützungsgelder für die Sanierung. Bei der GMBZ betrugen diese fast 6000 Franken, bei der BGH sogar etwa 9000 Franken.
Dadurch werden die beiden Eigentümerinnen der Tiefgarage ihre Investitionen in die neue Beleuchtung in lediglich vier bis fünf Jahren amortisiert haben. Der Unterhaltsaufwand sinkt mit den neuen Leuchten auf fast null, da die Lebensdauer sehr hoch ist.
Das Projekt zeigt, wie gross das Einsparpotenzial bei der Beleuchtung von Innenräumen in grösseren Immobilien ist. Für Eigentümer lohnt sich die Installation einer modernen LED-Beleuchtung finanziell, die Mieterschaft freut sich über ein angenehmeres Raumgefühl in der Tiefgarage und die Umwelt profitiert von der Energieeinsparung. Tiefgaragen mit einer schummrigen alten Beleuchtung sind also in vielerlei Hinsicht nicht mehr zeitgemäss.