Mit einem finanziellen Anreiz will der Bund die Sanierung der Beleuchtungen auf Schweizer Sportplätzen (Fussball, Tennis, Leichtathletik) mit moderner LED-Technologie unterstützen. LED soll die veralteten und stromintensiven Halogen-Metalldampflampen ersetzen. Da LED-Scheinwerfer zurzeit noch teurer sind, zahlt der Bund über das Förderprogramm «effeSPORT» zwischen 70 bis 350 Franken pro LED-Leuchte. Je nach Grösse der LED-Strahler ist es nötig, die bestehende Tragkonstruktion zu ersetzen. Der Förderbeitrag, der bis zu 30 Prozent der Investitionskosten betragen kann, soll Anreize setzen, alte Anlagen zu erneuern und in hocheffiziente Technologien zu investieren.
Ziel des Förderprogramms «effeSPORT» ist es, bis 2022 schweizweit rund 350 Sportfelder zu modernisieren. Geht man davon aus, dass jede der 2200 Schweizer Gemeinden mindestens einen beleuchteten Sportplatz hat, so ist das in etwa ein Sechstel. Mit der Umrüstung auf LED können 65 Prozent Energie gespart werden – was hochgerechnet auf die Tausenden von Sportplätzen in der Schweiz ein beträchtliches Potenzial birgt.
Gewichtige Nachteile der alten Lampen
Die weitverbreiteten Halogen-Metalldampflampen auf Sportplätzen sind zwar leistungsstark. Sie haben aber einige Nachteile. So ist ihr Wirkungsgrad deutlich geringer als bei der LED-Technologie; sie produzieren also mit der zugeführten Energie weniger Licht, dafür mehr Abwärme. Ferner brauchen sie eine gewisse Anlaufzeit, nämlich etwa eine Viertelstunde, bis sie auf «Touren» kommen; sie werden daher oft viel früher angeschaltet als nötig. Zudem sind sie nicht dimmbar. Lockere Sporttrainings benötigen zum Beispiel nicht die volle Lichtleistung wie ein Fussballmatch, wo der Platz voll ausgeleuchtet sein muss. Und schliesslich verursachen sie störendes Streulicht, was zu Lichtverschmutzung führt. Dagegen strahlen die nach vorne gerichteten (asymmetrischen) LED-Lampen nur dorthin, wo das Licht gebraucht wird.
Beispiel 1: Tennishalle Gland
Die grosse Halle umfasst fünf Tennisplätze zu je zehn dimmbaren Scheinwerfern. Vor einem Jahr wurden die alten Halogenleuchten ausgewechselt. Seither ist der Energieverbrauch um 70 Prozent gesunken. Der grosse Vorteil, so sagt Stefan Haefliger von der Firma Jofam Sàrl in 1264 St-Cergue, sei der wartungsfreie Unterhalt der Leuchten. «Zum Austausch der alten Halogenlampen braucht es jedes Mal eine Hebebühne. Das geht ins Geld.» Ein weiterer Vorteil: Die Lebensdauer von LED-Lampen liegt bei 60 000 Stunden – fünf Mal mehr als bei den alten Halogenlampen. Ausserdem nimmt bei letzteren die Leistung im Laufe der Lebensdauer um bis 60 Prozent ab. Auch die Lichtstärke liegt mit LED bei 700 Lux (vorher 350–500 Lux). Und LED sind dimmbar bis null, was die Anpassung für das jeweilige Sportgeschehen auf dem Platz – Match oder Training – erlaubt.
Beispiel 2: Fussballplatz Kilchberg (ZH)
Die alte Beleuchtung des Sportplatzes Brunnenmoos in Kilchberg musste ausgewechselt werden, da von den zwölf Leuchten nur noch ein Paar brannten. Alle Metallhalogen-Dampflampen à 2000 Watt wurden durch Leuchten der Firma Thorn à 973 Watt ausgewechselt. Diese Leuchten sind asymmetrisch und verursachen somit keine unerwünschten Lichtemissionen. Speziell ist zudem, dass die Lichtfarbe mit nur 3000 Kelvin gewählt wurde, dies gilt als besonders schonend für die Tierwelt in der Nacht. Die Beleuchtung erfüllt die Normen und wurde mit einem Stufenschalter versehen, der es erlaubt, mit 80 Lux zu trainieren, für die Wettkämpfe kann jedoch die höhere Lichtstärke von 120 Lux eingestellt werden. Die Energieeinsparungen werden vom Thorn-Projektleiter Sacha Gilgen auf über 80 Prozent geschätzt. Möglich wurde dies dank Leistungsverminderung und Stufenschaltung. Ausserdem muss das Licht nicht mehr im Voraus eingeschaltet werden wie bei den alten Metallhalogen-Dampflampen.