Stromerzeugung

PV-Schrott: hinten Glas und Rahmen-Metalle, vorne ein Haufen von Verbundfolie-Material aus dem Recycling-Prozess

PV-Module in Sammelmulde. (Foto: www.solarodo.com)

SENS eRecycling stellt die Rücknahme von Photovoltaik-Anlagen sicher

Recycling von Photovoltaik-Modulen

Swissolar und SENS eRecycling haben bereits per Anfang 2014 einen Kooperationsvertrag unterzeichnet, der die relevanten Aspekte im Zusammenhang mit der Rücknahme und der Entsorgung von Photovoltaik-Modulen in der Schweiz regelt (vgl. Heft HK-GT 11/13, S. 58, vgl. Link unten)

Quelle: SENS eRecycling, Bearbeitung Peter Warthmann

 

Die VREG-Verordnung gibt es seit 1998. Sie wird zur Zeit massgeblich revidiert. Ein wichtiger Punkt in der Revision ist die Aufnahme von weiteren Gerätekategorien wie zum Beispiel Photovoltaik-Materialien. Somit wird die Recyclinglösung von Photovoltaikanlagen künftig über die vorgezogene Recyclinggebühr (vRG) abgewickelt. Das Bundesamt für Umwelt BAFU wird voraussichtlich per Anfang 2016 die revidierte VREG-Verordnung in Kraft setzen. 

 

Rücknahme durch SENS eRecycling seit Anfang 2015

Obwohl die revidierte VREG-Verordnung noch nicht in Kraft ist, hat SENS eRecycling beschlossen, ausgediente Photovoltaikanlagen kostenlos zurückzunehmen. Die notwendigen Prozesse für eine weitgehend optimierte Rücknahme mit automatischer Datenverarbeitung stehen seit Januar 2015 bereit.

 

Zusammensetzung von Photovoltaik-Modulen

Photovoltaik-Module bestehen zu ca. 90 Prozent (abhängig von der verwendeten PV-Technologie) aus Glas. Metalle wie Kupfer oder Aluminium und Kunststoffe machen rund weitere 10% aus. Der eigentliche Kern eines Solarmoduls, nämlich der Halbleiter, fällt nur in sehr kleinen Mengen an. Bei Silizium-basierten Modulen macht der Halbleiter rund 2% des Modulgewichts aus. Bei nicht Silizium-basierten Modulen verringert sich der Halbleiteranteil gewichtsmässig auf ca. 0,1%-1,2%.  Die Tendenz in der PV-Industrie zeigt auch, dass immer mehr Produzenten noch dünnere Halbleiterschichten produzieren werden. Mit den heutigen Technologien können zwischen 80% und 90% des Modulgewichts für die Produktion von neuen Materialien zurückgewonnen werden.

 

Recycling von Photovoltaik-Modulen

Photovoltaik-Module werden im Flachglas-Recycling aufbereitet. Es handelt sich dabei um die gleichen Prozesse wie beim Recycling von Autoscheiben. Die grosse Kunst im Flachglas-Recycling besteht in einer möglichst optimalen Trennung von Glas und Verbundfolie. Verbundfolien dienen der Stabilität und dem Schutz des Moduls und sind daher sehr gut mit dem Glas verbunden. Verbundfolien im Glas-Recyclat mindern aber den Verkaufspreis. Daher braucht es ganz spezielle maschinelle Prozesse, um die Trennung von Glas und Verbundfolie ökonomisch sinnvoll durchzuführen. SENS eRecycling arbeitet mit namhaften Flachglas-Recyclern zusammen um ein hochwertiges Recycling zu gewährleisten.

 

Keine Schadstoffe in Photovoltaik-Modulen

Silizium-basierte (und die meisten nicht-Silizium-basierten) Photovoltaik-Module beinhalten keine Schadstoffe. Und falls doch mal schadstoffhaltige Photovoltaik-Module in den Rücknahmeprozess kommen, werden sie ausgesondert und mittels speziellen chemischen Aufbereitungsprozessen verarbeitet.

 

Rücknahme-Organisation für PV-Module

Seit dem 1. Januar 2015 werden an allen SENS-Sammelstellen Photovoltaik-Module zurückgenommen. Jede SENS-Sammelstelle nimmt PV-Module bis maximal 40 Stück pro Annahme zurück. Für Grossmengen von PV-Modulen (mehr als 40 Stück, vor allem bei Anlagen-Abbauten) lädt der Anlagen-Abbauer das Abholauftragsformular Photovoltaik herunter. Er sendet das ausgefüllte Formular per Mail oder Fax an SENS. Für die Abholung der so angemeldeten PV-Module stellt SENS kostenlos einen Container zur Verfügung.

Zwei PDF-Dokumente zum Download findet man via 

www.eRecycling.ch > News (18.12.2014) > Rücknahme von Photovoltaik-Modulen:

Abholauftrag (1 Seite A4) und eine Wegleitung (6-seitig, Kapitel 8: Ergänzung Photovoltaik).

 

Stiftung SENS

Die Stiftung SENS ist eine unabhängige, neutrale und nicht gewinnorientierte Stiftung und tritt nach aussen mit der Marke SENS eRecycling auf. Sie betreibt erfolgreich ein gesamtschweizerisches Rücknahmesystem für elektrische und elektronische Geräte sowie für Leuchten und Leuchtmittel. SENS fördert privatwirtschaftlich organisierte Recyclinglösungen mit einem hohen Qualitätsanspruch bezüglich Nachhaltigkeit im Recycling, in der Sammlung und in der Logistik mit gleichzeitig hoher Convenience für Konsumentinnen und Konsumenten wie auch für die Wirtschaft. Ihre Leistungen finanziert sie mit der marktkonformen vorgezogenen Recyclinggebühr (vRG). 

 

SENS eRecycling
8006 Zürich
Tel. 043 255 20 00
www.eRecycling.ch

 

Hier geht's zur HK-GT Ausgabe 11/13 und hier erhalten Sie den erwähnten Artikel im PDF Format.