Wärmetechnik

Wenn tatsächlich heisses Wasser in genügender Menge und mit Temperaturen über 140 °C gefunden wird, kann neben der Wärme für das Fernwärmenetz auch Strom gewonnen werden. Schema: oben Stromerzeugung, gelb: Stromnetz. Mitte: Wärmetauscher schematisch. Darunter Fernwärmeverbund. Im Untergrund: links Entnahme des heissen Wassers in 4-5 km Tiefe, rechts Rückgabe.
Wenn tatsächlich heisses Wasser in genügender Menge und mit Temperaturen über 140 °C gefunden wird, kann neben der Wärme für das Fernwärmenetz auch Strom gewonnen werden. Schema: oben Stromerzeugung, gelb: Stromnetz. Mitte: Wärmetauscher schematisch. Darunter Fernwärmeverbund. Im Untergrund: links Entnahme des heissen Wassers in 4-5 km Tiefe, rechts Rückgabe.
Innovationsaudit

Grosse Hoffnung in St. Gallen: Geothermie für Wärme und Strom

Der Stadtrat hat die Vorlage zum Bau eines Geothermie-Heizkraftwerks und für den Ausbau des Fernwärmenetzes zuhanden des Parlaments verabschiedet. Stimmt dieses der Vorlage zu, so werden die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der Stadt voraussichtlich am 28. November 2010 über einen Kredit von rund 159 Millionen Franken für dieses Generationenprojekt befinden. Unter St. Gallens Boden wird in 4000 bis 5000 m Tiefe heisses Wasser mit Temperaturen bis 170 Grad Celsius erwartet. Dieses soll an die Oberfläche geleitet und zur Stromproduktion und Wärmegewinnung genutzt werden. Für das Geothermie-Heizkraftwerk sind 76,2 Millionen Franken veranschlagt.

 

Die gewonnene Wärme wird über das erweiterte Fernwärmenetz zu den Verbrauchern geführt. Es ist geplant, die Siedlungsgebiete in der Talsohle mit Fernwärme zu versorgen. Das Netz wird darum schrittweise von West nach Ost ausgebaut. Dafür sind Investitionen in der Höhe von 82,3 Franken Millionen vorgesehen. St. Gallen verfügt aufgrund der bisherigen Erkenntnisse über eine günstige geologische Lage. Sie ist vergleichbar mit dem Untergrund bei München, wo bereits mehrere Geothermieprojekte umgesetzt worden sind. Daneben besitzen die Sankt Galler Stadtwerke über 25 Jahre Erfahrung beim Betrieb einer Fernwärmeversorgung. Das Projekt «Geothermie und Fernwärme St. Gallen» eröffnet der Stadt St. Gallen die grosse Chance, eine lokale, nachhaltige Energiequelle zu nutzen. Damit würde die Stadt St. Gallen nicht nur einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten, sondern auch die regionale Wirtschaft fördern.

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